Zusammenfassung:
Im Buch
Der Spaziergang von Robert Walser verbringt der Ich- Erzähler den Vormittag in einem Städtchen. Der Erzähler geht in eine Buchhandlung, führt Gespräche, kommt an Werkstätten und Fabriken vorüber. Zur Mittagszeit speist er bei einer Gönnerin. Am Nachmittag geht er, zur Anprobe eines Kleidungsstückes, beim Schneider vorbei.
Robert Walsers liebste Beschäftigung ist Spazierengehen, Wandern und Reisen. Er vollführt diese Tätigkeiten aber nicht sportlichen Zwecken wegen, sondern um sich zu inspirieren. Frische Luft schnappen ist für ihn träumend, in sich versunken durch die Welt gehen, Leute und die Natur beobachten und alles genau analysieren. Walser muss durch die lebendige Welt schlendern, nicht nur weil es gesund ist, sonder um sich beeinflussen zu lassen. Während seinen Bummeln fallen ihm viele Sachen auf, die er zu Hause in seine Werke verpackt. Ein Spaziergang macht ihm aber auch Freude und Spass, er weckt auf, tröstet und spornt ihn zu neuem Schaffen.
Kommentar:
Robert Walsers liebste Beschäftigung ist spazieren. Täglich geht er durch die Stadt, über Felder und beobachtet alles genau. Durch die Welt marschieren ist für Walser notwendig, weil er sich von der Natur und dem Volk Detaile aus dem Leben abschaut, die er in seinen Büchern wiedergibt. Walser hat die Zeit um spazieren zu gehen. Er ist selbständig und kann seine Werke während der Nacht, am Abend oder durch den Tag schreiben. Die Allgemeinheit hat aber feste Arbeitszeiten. Solche Menschen, zu denen ich auch gehöre, haben nicht die Zeit nach Lust und Laune einen Spaziergang zu machen.
Spaziergänge sind für mich eher Luxus. Wenn ich am Wochenende freie Zeit habe, gehe ich gerne ins Grüne. In der Natur entdeckt man jedesmal etwas neues. Während einem Fussmarsch kann man gut auch die letzten Tage Revue passieren lassen. Ich würde den Arbeitnehmer, die den ganzen Tag im Büro sitzen, empfehlen am Wochenende einen Marsch oder einen Sport auszuüben. Es ist ungesund die ganze Woche in einem Bürosessel zu sitzen und am Wochenende zu Hause im Sofa ein Buch zu lesen. Die Menschheit muss sich bewegen, sonst sieht man in zwanzig bis dreissig Jahren alle alten Menschen in Rollstühlen. Leute bewegt euch!
(September 2001)